Richtig Inhalieren bei Asthma oder COPD


Schnell oder langsam?
Richtig Inhalieren bei Asthma oder COPD
Brian A Jackson/Shutterstock.com

Mit Pulverinhalatoren und Dosieraerosolen gelangen bronchienerweiternde bzw. entzündungshemmende Wirkstoffe schnell und nebenwirkungsarm in die Lunge. Die Arzneistoffmenge – und damit auch der Therapieerfolg – hängt jedoch entscheidend von der richtigen Technik ab.

Ohne Umwege zum Wirkort

Medikamente zum Inhalieren werden bei der Therapie von Lungenerkrankungen gerne eingesetzt. Durch das Einatmen der Wirkstoffe gelangen diese nämlich auf direktem Weg in die Atemwege und müssen keinen Umweg durch den Körper nehmen. Das hat zwei Vorteile: Die Dosierung lässt sich niedrig halten und die Nebenwirkungen sind gering. Hinzu kommt, dass Medikamente in Tablettenform über das Blut zu dem betroffenen Lungensegment transportiert werden. Bei Menschen mit Lungenerkrankungen sind diese aber oft so schlecht durchblutet, dass die Wirkstoffe nicht an ihren Zielort gelangen.

Schnelles Einatmen bei Pulverinhalatoren

Damit Inhalatoren ihre volle Wirkung entfalten können, ist die richtige Anwendung entscheidend. Pulverinhalatoren, obgleich es die unterschiedlichsten Modelle gibt, funktionieren in der Regel alle nach dem gleichen Prinzip: Sie enthalten – wie der Name schon sagt – den Wirkstoff als Pulver. Beim Einatmen wird er mit der Raumluft vermischt und zerkleinert. Besonders wichtig ist bei diesen Systemen, dass der Inhalierende das Mundstück mit den Lippen fest umschließt und dann möglichst schnell und kräftig einatmet. Für Kinder unter vier Jahren ist dieses System ungeeignet, da diese noch nicht genug Kraft aufbringen.

Vorgehen beim Inhalieren mit einem Pulverinhalator

  • Im Sitzen oder Stehen (aufrechter Oberkörper)
  • Vorbereiten der Inhalation z. B. Einsetzen der Kapsel oder Blisterscheibe
  • Vollständiges Ausatmen, jedoch nicht in den Pulverinhalator. Grund: Pulver ist feuchtigkeitsempfindlich
  • Mundstück mit den Lippen umschließen
  • Durch den Inhalator schnell sowie tief einatmen
  • Atem für etwa fünf bis zehn Sekunden anhalten
  • Mundstück aus dem Mund nehmen
  • Mit normaler oder leicht erhöhter Geschwindigkeit ausatmen, jedoch nicht in den Pulverinhalator. Grund: Pulver ist feuchtigkeitsempfindlich

Wichtig: Nicht immer ist es erwünscht, dass so viel Wirkstoff wie möglich die Lunge erreicht. So kann es sein, dass manchmal im Beipackzettel bei Pulverinhalatoren empfohlen wird, langsam einzuatmen.

Langsames Einatmen bei Dosieraerosolen

Bei Dosieraerosolen ist der Wirkstoff im Treibmittel gelöst und tritt nach dem Auslösen als Nebel mit hoher Geschwindigkeit aus dem Spray aus. Das langsame, mit dem Sprühstoß koordinierte Einatmen verhindert, dass sich zu viel Medikament im Rachen ablagert.

Vorgehen beim Inhalieren mit einem Dosieraerosol:

  • Im Sitzen oder Stehen (aufrechter Oberkörper)
  • Vorbereiten der Inhalation: Abnehmen der Schutzkappe vom Mundstück
  • Halten des Inhalators zwischen Daumen (unten beim Mundstück) und Zeigefinger. Evt. Kräftiges schütteln (abhängig vom verwendeten System)
  • Vollständiges Ausatmen
  • Kopf leicht in den Nacken beugen
  • Mundstück mit den Lippen umschließen
  • Durch den Inhalator langsam und tief einatmen. Gleichzeitig durch Drücken des Metallbehälters den Sprühstoß auslösen
  • Atem für etwa fünf bis zehn Sekunden anhalten
  • Mundstück aus dem Mund nehmen
  • Langsam ausatmen
  • Schutzkappe aufsetzen


Checklisten für die verschiedenen Systeme – egal ob Dosieraerosol oder Pulverinhalator – finden Interessierte auf der Webseite der deutschen Atemwegsliga. Um den richtigen Umgang mit den Medikamenten zu lernen, haben Patient*innen außerdem Anspruch auf eine Einweisung in der Arztpraxis oder Apotheke. Zusammen mit einer Fachkraft üben Patient*innen hier die Inhalation an Demonstrationsgeräten. Außerdem ist genug Zeit für Fragen zur richtigen Anwendung. Die Beratung in der Apotheke ist dabei natürlich kostenlos.

Quellen: Lungenärzte im Netz und PTA Forum

0800 - 123 37 91
(zu unseren offiziellen Öffnungszeiten)

Wir beantworten Ihre Fragen und Anliegen gerne telefonisch als auch per E-mail. Denn Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Unsere Partnerapotheke

News

Wie gut helfen Antidepressiva?
Mann mittleren Alters in der Küche vor Tabletten und einem Glas Wasser. Manche Medikamente sind besser als ihr Ruf.

Bessere Ergebnisse als in Studien

Wie gut ein Medikament wirkt, scheint nicht nur von der richtigen Dosierung abzuhängen. Zumindest für Antidepressiva zeigt eine Umfrage, dass auch andere Faktoren wichtig sind, damit die Erkrankten einen positiven Effekt spüren.   mehr

Sektperlen sprechen alle Sinne an

Mann mit Sektflasche und gefülltem Sektglas in der Hand.

Von Riechen bis Tasten

Ob Champagner, Sekt oder Sprudel: Diese Getränke sind vor allem wegen ihrer prickelnden Bläschen beliebt. Dahinter steckt gelöstes Kohlendioxid – und das spricht alle unsere fünf Sinne an.   mehr

Neurodermitis gefährdet die Augen

Babyauge im Großformat.

Von Blepharitis bis Uveitis

Neurodermitis-Kinder leiden nicht nur unter quälenden Juckreiz. Auch ihre Augen sind anfälliger als bei anderen Kindern. Das gilt zum Beispiel für Entzündungen der Augenhaut – die aktuellen Zahlen zufolge häufiger sind als bisher gedacht.   mehr

Reizdarm nach Symptom behandeln
Person hält sich den Bauch und greift nach einem Glas mit Kapseln. Bei Reizdarmbeschwerden sollte nach den aktuellen Symptomen behandelt werden.

Verstopfung oder Durchfall?

Ein Reizdarm macht Betroffenen das Leben schwer. Doch ob Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen: Mit pflanzlichen Wirkstoffen und Medikamenten lassen sich die Beschwerden gezielt lindern.   mehr

Hilft Johanniskraut bei Depressionen?
Deprimierter Mann blickt auf eine Pillendose. Wenn Antidepressiva keine Option sind, können Depressive eine Therapie mit Johanniskraut versuchen.

Antidepressivum aus der Natur

Pflanzliche Wirkstoffe sind nicht zu unterschätzen – in einigen Fällen können sie durchaus mit ihren chemischen Verwandten mithalten. So zeigen zum Beispiel Studien mit Johanniskraut, dass der Pflanzenextrakt in einigen Fällen ähnlich gut wie synthetische Antidepressiva hilft.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Rats-Apotheke
Inhaberin Sandra Brüggmann
Telefon 038461/37 91
Fax 038461/24 65
E-Mail rats-apotheke-buetzow@t-online.de